Avishai Cohen Quartet

Avishai Cohen

Als der Bassist Avishai Cohen vor einigen Jahren in seine Heimat Israel zurückkehrte, aus New York, wo er mit unzähligen Jazz-Kollegen gespielt hatte, da war es - sagte er - vor allem eine Rückkehr zu seinen musikalischen Ursprüngen. Das sind in Cohens Fall die arabisch geprägten Rhythmen und vertrackten Harmonien, die sich in Israel mit traditionellen, osteuropäisch-jüdischen Volksweisen verbinden. Aus diesem Gemisch zieht Cohen seine große Kunst, die gleichzeitig sehr tanzbar und komplex wie auch melancholisch und weit zu klingen vermag, adaptiert auf ein uramerikanisches, sehr jazziges Bass-Gerüst.

Damals in den 80er Jahren hörte Cohen im Teenageralter den großen Jaco Pastorius, den amerikanischen E-Bass-Virtuosen, und ließ sofort das gewöhnliche Klavier links liegen, um fortan Bass zu lernen. Schon wenige Jahre später konnte man ihn in New York spielen sehen, in Greenwich Village, wo er am Mannes College studierte, und in den Parks von Manhattan. Diese gewisse Street Credibility kultiviert Cohen bis heute, wenn er hemdsärmelig die Bühne betritt, mit dem großen Upright Bass in der Hand und frohgemut draufloszupft, als stünde er immer noch zwischen Bäumen und Menschen inmitten einer jazzig-lebendigen Metropole.

Genau diese Mischung aus Understatement und Spielfreude macht ihn auch heute zu einem der größten Jazz-Bassisten seiner Generation, der längst in einem Atemzug mit Charlie Haden oder eben Jaco Pistorius genannt wird. In seinen New Yorker Lehrjahren spielte er unter anderem mit Ravi Coltrane, Wynton Marsalis und Leon Parker sowie in ungezählten kleinen Bands in ebenso ungezählten kleinen Kellerclubs, bis ihn schließlich Chick Corea einlud, an seinem neuen Sextett-Projekt Origins teilzunehmen.

Doch der gerade Weg ist nicht der des Avishai Cohen, und so quittierte er nach sechs Jahren den Dienst in Coreas Band, um sich eigenen Projekten zuzuwenden, vom klassischen Jazz mit dem Avishai Cohen Trio über große sinfonische Formate bis hin zu Pop-Kooperationen mit Alicia Keys. Nebenbei gründete er auch noch sein eigenes Label (Razdaz Records) und drang mit ihm und zahlreichen Kollegen in zahllose Gebiete jenseits des Jazz vor, bis in den Funk und Latin.

Seit einigen Jahren lebt Cohen nun wieder in Israel und verbündet sich hier mit den Musikern aus den Szenen in Jerusalem und vor allem Tel Aviv, um das jüdisch-arabische Musikerbe mit der amerikanischen Jazztradition und modernen Rhythmen zu verbinden.

Hier formierte er auch sein aktuelles Projekt, ein Quartett bestehend aus jungen Virtuosen wie dem Pianisten Nitai Hershkovits, mit dem er 2012 schon im Duo die LP „Duende“ einspielte, oder Ofri Nehemya, einem gerade 19-jährigen Perkussionisten. Das Quartett komplettiert ein alter Hase: Der Saxophonist Eli Degibri ist als Bandleader und Komponist seit vielen Jahren einer der Dreh- und Angelpunkte der israelischen Jazzszene und als solcher ebenbürtiger Partner Cohens auf seiner Suche nach einem modernen, arabisch-jüdischen Jazz.

Besetzung

Avishai Cohen - Bass/Gesang
Eli Degibri - Saxophon
Nitai Hershkovits - Piano/Keyboard
Ofri Nehemya – Schlagzeug

Israel Israel

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
16.00 € 13.00 € 19.00 € 16.00 €

Jokerkarten gelten nicht // Kinderkartenpflichtig

Video

Zurück