les yeux d'la tête

les yeux d'la tête

Diese Franzosen! Natürlich haben die einen bretonischen Ringelpulli an und tragen einen neckischen moustache, und natürlich sitzen sie immer träumenden Blickes in einem leicht nach Varieté aussehenden Eck-Bistro (voll von rotem Samt, natürlich). So zumindest ist das Franzosenbild, wie es uns die sechs Musiker der Band les yeux d'la têteverkaufen wollen. Und wenn wir es für bare Münze nehmen, dann sind les yeux d'la têteeine Art überdrehte Steampunk-Comic-Version dieser Franzosen, ein Abziehbild, wie gemacht, um darauf heftigst herumzutanzen. Und es besteht kein Grund, daran zu zweifeln, dass genau danach den Herren von les yeux d'la têteder Sinn steht. Ihr Name bedeutet: die Augen aus dem Kopf probieren, eine gar grauselige kulinarische Metapher für „ein Vermögen wert sein". Und dieser bizarre Name deutet schon an, wohin die musikalische Reise geht: es ist das Land von Jean-Pierre Jeunet und seinem Film „Delikatessen", es ist das Land des Varietés und des Sinti-Swing eines Django Reinhardt.

Diese Musik erwärmen Benoît Savard, Guillaume Jousselin, Eddy Lopez, Sab Lawkyz, Pierre Chatel und Antoine Alliese in ihrem bandeigenen Musikhochofen, kippen noch eine ordentliche Portion punkige Anarcho-Polka darüber und fertig ist das zünftigste Pariser Party-Gericht.

Ähnliches bekommt man derzeit nur von Bands wie Gogol Bordello zu hören. Und auch in Sachen multipler Bühnenidentitäten können es die sechs Franzosen durchaus mit jenen Amerikanern aufnehmen. Mal erscheinen sie als Gavroche-Inkarnation des staubigen Pariser Gassenjungen, mal aalen sie sich im Badekostüm von anno dazumal auf kabarettähnlichen Bühnensettings. Dabei ist die gesamte Jahrhundertwende-Varieté-Ästhetik in bester Pop-Manier offengelegte Fassade und notwendiger Bestandteil einer vor Energie strotzenden Tanz-Lokomotive. Was immer den Parisern an musikalischem Material in die Finger kommt, sei es 50er-Jahre-Jazz, sei es Swing, sei es osteuropäische Festmusik, es wird durch die jauchzende les yeux d'la tête-Mangel gedreht und kommt ganz unverwechselbar neu und unwiderstehlich wieder heraus.

Mit diesem ansteckenden, energiegeladenen Musizierwahn sind les yeux d'la têteseit 2006 in Frankreich unterwegs und haben einen Tanzschuppen nach dem anderen im Sturm genommen. Zu Beginn als eher klassisch besetztes Quintett unterwegs, wuchs die Band nach und nach zum jetzigen Sextett. Mit ihrer Herkunft aus der Straßenmusikerszene des Montmartre (natürlich!) und den dazugehörigen instrumentalen Fertigkeiten dockten sie alsbald beim Produzenten Jean Taxis an, der unter anderem Enzo Enzo und die Gipsy Kings betreut, und spielten ihr erstes Album ein. „Danser sur les Toits" wurde 2008 in Frankreich ein großer Renner und verführte Tausende Franzosen zu einem Besuch dessen, was das eigentliche Metier von les yeux d'la têteist: einem Live-Konzert. Inzwischen ist Album Nummer zwei draußen, und weiterhin ruft es vor allem: Kommt zum Konzert! Und tanzt!

Besetzung

Benoît Savard - Lead-Gesang/Gitarre/Banjo
Guillaume Jousselin - Gesang/Gitarre/Ukulele
Sab Lawkyz - Bass/Kontrabss
Pierre Chatel - Schlagzeug/Perkussion
Eddy Lopez - Saxophon/Backround-Gesang
Antoine Alliese – Akkordeon

Frankreich Frankreich

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

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11.00 € 8.00 € 13.00 € 10.00 €

Jokerkarten gelten

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