Lukas Graham

Lukas Graham

Nein, als Ghetto oder echten "Hood" kann man es nicht bezeichnen, das mehr oder weniger idyllische Christiania im ebenso idyllischen Kopenhagen, eher als übrig gebliebene Hippiekommune, als utopisches Experiment des Zusammenlebens, das - zum Glück - die Zeiten bis heute halbwegs unbeschadet überstanden hat. Von hier stammen samt und sonders die Jungs der Band Lukas Graham, schlicht und praktisch benannt nach dem Frontmann gleichen Namens. Ihre Musik nennen sie „Ghetto-Pop", jedoch, siehe oben, mit Ghetto hat Christiana wenig zu tun, und so ist auch der Ghetto-Pop von Lukas Graham eigentlich eher ein sehr lebhafter, sehr sommerlicher, sehr hüftenwackelnder Pop. Christiania-Pop eben. Und das darf durchaus als großes Gütesiegel gelten.

Als Vorbilder berufen sich die vier Gründer Lukas Graham Forchhammer, Mark Falgren, Magnus Larsson und Kasper Daugaard auf die großen Soul-Heroen, auf Sam Cooke und Otis Redding. Dementsprechend ist ihr Pop auch nie reiner Pop, sondern eine bunte fröhliche Straßenkötermischung, durchsetzt mit allen Spielarten der Black Music von Soul bis Funk, und ein wenig Jazz darf es auch sein. Grundlage der Band ist jedoch ein ganz anderes klassisches Genre. Frontmann Lukas Graham Forchhammer war in seiner Kindheit und Jugend mehrere Jahre lang Mitglied des Kopenhagener Knabenchors und stählte dort seine Stimme, was durchaus auf den Veröffentlichungen der Band immer wieder durchschimmert, wenn Graham zu seinen hohen, intensiven Gesangseinlagen ansetzt.

Als Band sind Lukas Graham klassische Kinder der YouTube-Ära. 2011 nahmen sie im Hause Forchhammer gemeinsam zwei eigene Songs auf, die per YouTube verbreitet zu echten Internet-Hits wurden. Eins führte zum anderen, die Songs verbreiteten sich in der überschaubaren Kopenhagener Szene, und schon bald flatterte ein Plattenvertrag mit dem lokalen Label Copenhagen Records ins Haus. Im Herbst desselben Jahres schon pressten Lukas Graham ihre erste Platte und verkauften fünfstellige Konzertticketzahlen noch vor der offiziellen Veröffentlichung dieses Albums. Da ist es nur noch eine Fußnote, dass dieses erste Album, benannt einfach nach der Band, schließlich 2012 aus dem Stand Platinstatus erreichte. Sprich, die Band war mit einem Male zu dänischen Superstars mutiert. Es folgten eine Reihe ausverkaufter Konzerte sowie etliche Nominierungen zum Danish Music Award, dem dänischen Pendant zum Echo-Preis.

Dem Sound der Band hat dieser Hype ganz und gar nicht geschadet, im Gegenteil. Auf der großen Bühne scheinen sich die vier Musiker ebenso zu Hause zu fühlen wie im heimischen Hinterhof, und sie spielen auch ebensolche Musik. Einen treibenden, souligen, funkigen Sommerpop, der nicht nur an die Vorbilder Redding und Cooke erinnert, sondern auch an klassische Rock- und Beathelden wie The Who oder die Beatles. Weniger in der Musik, dafür ist ihr Sound viel zu modern und heutig, als eher in der Haltung und dem durch nichts zu bremsenden Drang nach vorn.

Besetzung

Lukas Graham – Gesang
Magnus Larsson – Bass
Kasper Daugaard – Keyboard
Mark Falgren - Schlagzeug

Dänemark Dänemark

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
14.00 € 11.00 € 16.00 € 13.00 €

Jokerkarten gelten

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