Tina Dico

Tina Dico

„Where do you go to disappear?“, fragt sich Tina Dico auf ihrem neuen (dem siebten) Album. Und gibt gleich selbst die Antwort: 2012 zog sie nach Jahren der Unrast und des Hotel-Daseins zwischen Kopenhagen und der Welt nach Island. Wahrlich ein Ort zum Verschwinden und so ziemlich der letzte Platz für einen aufstrebenden, umtriebigen Star der europäischen Singer/Songwriter-Szene. Aber die Umstände sind viel romantischer, als diese Befürchtung es vermuten lässt, denn Miss Dico zog der Liebe wegen nach Seltjarnarnes, einen Vorort von Reykjavik, in die Heimat ihres langjährigen musikalischen Begleiters und nun auch Lebenspartners, Helgi Jonsson. Dieser ist eine Art Quincy Jones der isländischen Musikszene, ein Multiinstrumentalist und Allround-Produzent, der in so ziemlich jeder isländischen Veröffentlichung der letzten Jahre seine Finger im Spiel hatte. Und so darf man sagen, ja: Island hat Auswirkungen auf Dicos Musik. Oder vielleicht besser, das neue isländische Familienleben hat auch Tina Dico. Denn Helgi Jonsson ist inzwischen nicht nur Produzent, sondern auch Tourpartner und Vater der gemeinsamen Tochter, die natürlich immer mitreist. Dementsprechend neu und bunter ist auch die neue Musik der Tina Dico, bis hin zu gelegentlichen Scherzkeks-Duetten mit Freund Helgi an der ironischen Lagerfeuerklampfe.

Geblieben ist jedoch Tina Dicos großes Markenzeichen, die Stimme. Diese harte wie weiche, vibrierende, berührende, ewig suchende Tina-Dico-Stimme, die sie 2006 mit dem Album „In the Red“ in ganz Europa schlagartig bekannt gemacht hatte. Damals wohnte sie noch in London, arbeitete mit den britischen Ambient/Elektro-Königen von Zero 7 zusammen und machte ganz allgemein: ihr Ding.  Die Musik, die sie in jener Zeit entwickelte, war eine ganz eigene Mischung, eben kein skandinavischer Pop und auch kein Zero-7-Ambient, sondern im Gegenteil  warmer, durchdringender, gitarrengetriebener Folk. Mit der Tina-Dico-Stimme. Und dem Tina-Dico-Rhythmus, der irgendwie sanft-melancholisch, aber nicht kuschelig ist, manchmal gar von einer überraschenden Flippigkeit. Mit dieser Mischung wuchs sie seit 2006 langsam in die europäische Riege der großen Sängerinnen hinein, langsam und mit Bedacht. Das war schon im Jahre 2000 so, als sie - noch vor ihrem ersten Soloalbum mit Anfang zwanzig - einfach ihr eigenes Plattenlabel gründete, augenscheinlich angeödet von den Umwerbungen der üblichen Label-Verdächtigen. Mit diesem Selbstbewusstsein im Rücken zog sie 2009 von London zurück nach Dänemark und schließlich 2012 nach Island. Das sieht nach einem konsequenten Weg aus - umgekehrt proportional zum Bekanntheitsgrad - und nach einer spannenden Entwicklung. Die neuen Songs eine Spur klarer, gläserner, mit dezenten elektronischen Akzenten und dieser gewissen nordischen Unendlichkeit und gleichzeitig - man sieht es auf jeder Tour - lockerer und entspannter. Wir sind gespannt, wo die Reise noch hin geht.

Besetzung

Tina Dico - Gesang/Gitarre
Helgi Jonsson - Gesang/Klavier
Dennis Ahlgren – Gitarre
Kristian Kold – Bass
Poul Therkildsen - Schlagzeug

Dänemark Dänemark

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

VVK voll VVK erm AK voll AK erm
14.00 € 11.00 € 16.00 € 13.00 €

Jokerkarten gelten

Beim Kauf eines Kombitickets für das Konzert auf dem Theatervorplatz und im Kassablanca gibt es im Vorverkauf oder an der Abendkasse eine zusätzliche Ermäßigung in Höhe von 3,00 €.

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