Trombone Shorty & Orleans Avenue

Trombone Shorty

Nein, kurz geraten ist Mr. Troy Andrews alias Trombone Shorty beileibe nicht. Auch sonst backt er eher keine kleinen Brötchen, ganz im Gegenteil. Wenn Andrews auftritt, könnte auch eine fette HipHop-Show folgen: Da kommt ein großer junger Typ im Shirt auf die Bühne, zeigt die kräftigen Oberarme und grinst durch die Sonnenbrille das Publikum an. Aber Mr. Andrews rappt daraufhin keineswegs ins Publikum, sondern greift zur Posaune. Denn die Posaune, das ist für Troy Andrews dasselbe wie für andere Menschen ihr Telefon. Er ist mit ihr verwachsen, er spielt sie, wo immer er kann, gleich in welcher Musikrichtung, und er tut dies schon seit Kindergartenzeiten. Daher auch der Name: Trombone Shorty. Posaunen-Kurzer.

Damals, Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre, war die Posaune länger als er selbst und Shorty das Lieblingsthema aller Südstaaten-Journalisten. Denn Shorty begnügte sich nicht damit, seine Posaune nur daheim zu blasen und die Verwandtschaft zur Verzweiflung zu bringen, nein, er erwarb sich schon in frühester Kindheit eine derartige Meisterschaft auf dem schwierigen Instrument, dass er als Sechsjähriger bei großen Umzügen in seiner Heimatstadt New Orleans mitlief. In einigen Interviews bekennt er auch, er hätte mit sechs seine eigene Band gegründet, rekrutiert aus Nachbarskindern. Derartige musikalische Frühbildung funktioniert natürlich nur in einer ebenso musikalischen Familie – Andrews Großvater war der Sänger Jessie Hill, alle Verwandten spielen in irgendeiner Band – und vor allem: in einer Stadt wie New Orleans. Nur hier, am Quellort der amerikanischen Musik, konnte Andrews so viele verschiedene Stile und Handschriften kennenlernen, vom klassischen New Orleans Jazz der Brassbands über Südstaaten-Dynastien wie die Marsalis' und die Nevilles bis hin zu Unikaten wie Dr. John. Nur hier konnte der kleine Troy Andrews zum großen Trombone Shorty heranwachsen: mit bisher mehr als einem Dutzend veröffentlichter CDs, Konzerten mit großen Kollegen, von Lenny Kravitz bis U2 und Jeff Beck, und Dauerpräsenz auf sämtlichen Südstaatenfestivals.

Auf der Bühne verbindet er den locker-coolen HipHop-Charme mit größter Meisterschaft an seinem Instrument, der Posaune, und rührt samt den Kollegen seiner Band Orleans Avenue einen ziemlich heißen musikalischen Eintopf an: Meters-Rhythmen, Rock-Riffs, viel Funk, ein wenig Soul-Pop und natürlich HipHop machen aus Trombone Shorty & Orleans Avenue seit Jahren eine der angesagtesten Bands in den USA. Und er zeigt: New Orleans ist bis heute das überaus kräftige Herz der amerikanischen Musikkultur. Selbst in der Katastrophe, nur wenige Wochen nach dem verheerenden Orkan Katrina im Jahr 2005, während die Bush-Administration noch zauderte, reiste der damals gerade 19-Jährige mit einer Armada von Kollegen nach Austin/Texas, um das Benefiz-Album „Sing Me Back Home“ aufzunehmen. Musikalische Tradition ist eine echte Macht.

Besetzung

Trombone Shorty - Posaune/Trompete/Gesang
Pete Murano - Gitarre
Mike Ballard - Bass
Dan Oestreicher - Bariton/Saxophon
Tim McFatter - Tenor Saxophon
Joey Peebles - Schlagzeug

USA USA

Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

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14.00 € 11.00 € 16.00 € 13.00 €

Jokerkarten gelten

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