Glen Hansard

Glen Hansard

Im Jahr 2008 trat ein kräftiger rothaariger Mann auf die Bühne der Oscar-Verleihung, um der Gemeinde für die Zueignung der Trophäe für den besten Filmsong zu danken. Doch anstatt die übliche Dankesrede herunterzuleiern, tat er einfach den Mund auf und rief (mit sehr irischem Akzent natürlich): Make art! Make art! Macht Kunst!

Ja, so ist er, der Glen Hansard. Eigentlich hätte er diesen Oscar auch für andere Leistungen bekommen können, denn gelernt hat er ursprünglich Schauspiel, ganz klassisch an der School of Acting der New York Film Academy. Und schon mit 21 - das war im Jahr 1991 - spielte er eine der Hauptrollen in Alan Parkers „The Commitments“. Doch seine eigentliche Ausbildung erhielt Hansard (noch viel klassischer) in den Straßen rund um die Grafton Street in Dublin, mit der Gitarre in der Hand und einem kleinen Hut vor den Füßen. Hier spielte er, seit er 13 ist, und hier erlangte er auch eine solche Meisterschaft, dass die Straßen selbst zum besten Mitspieler wurden. Da komponierte er spezielle Songs für bestimmte Straßen, weil dort der Sound ein besonderer war, da suchte er sich schmale Gassen, wenn es auf einen bestimmten Halleffekt ankam, da gab er dem Wind, der um die nächste Ecke pfiff, einen Paradeplatz neben seiner Gitarre.

Diesen speziellen Hansard-Straßen-Sound, ein sanft-rauher, sehr irischer Liedermachersound, zwischen Folk, Poesie und Rock'n'Roll, diesen Sound hatte auch schon die Band, mit der Hansard berühmt wurde: The Frames. 1990 gegründet, veröffentlichten sie bis heute sechs Studioalben sowie mehrere Live-Auskopplungen und tourten gemeinsam mit Bob Dylan oder Pearl Jam um die Welt. Doch noch wichtiger als das waren die ungezählten Kooperationen, die Hansard und The Frames mit ebenso ungezählten Bands aus der Dubliner Nachbarschaft eingingen, darunter auch einige spätere Berühmtheiten wie Kila oder Mic Christopher. Vor allem das macht sie bis heute zu einer der einflussreichsten irischen Folkrock-Bands und Hansard zu ihrem hyperaktiven Mittelpunkt.

2006 spielte er wieder in einem Film, dem irischen Musikdrama „Once“ unter der Regie seines ehemaligen Bandkumpanen John Carney, gemeinsam mit der damals gerade 18-jährigen tschechischen Sängerin Markéta Irglová. Aus dieser Zusammenarbeit erwuchs nicht nur ein gemeinsames Album - das erste Hansard-Album ohne The Frames - sowie eine (wenn auch nur kurze) private Beziehung, sondern vor allem eben jener Song „Falling Slowly“, für den beide schließlich im Februar 2008 den Oscar entgegennehmen durften.

Doch Glen Hansard wäre nicht Glen Hansard, wenn ihn diese Ehre irgendwie auf die rutschigen Straßen des Ruhms getrieben hätte. Nein, einmal Straßenmusiker (auf echten Straßen!), immer Straßenmusiker. So spielt er weiter mit The Frames und veröffentlichte 2012 schließlich sein erstes echtes Soloalbum „Rhythm and Repose“, mit dem er heute tourt. Mit Gitarre und einem sanften Folkrock, wie direkt von den Straßen Dublins. Make art, ganz einfach.

Besetzung

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Theatervorplatz, Jena

Einlass: ab 19:00 Uhr

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14.00 € 11.00 € 16.00 € 13.00 €

Jokerkarten gelten

Jokerkarten nur in begrenzter Anzahl zulässig! Das Konzert ist ausverkauft, an der Abendkasse sind keine Restkarten erhältlich.

Video

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